"Frischeduft und Alpenluft"
im Kurfürstlichen Gärtnerhaus Bonn
Alpenduft in einer Metalldose ist bei Amazon schon Realität und wird in Salzburg "abgefüllt". Frischeduft umgibt uns den ganzen Tag und kann sehr aufdringlich sein, je nach Dosierung. Alles Gründe zur möglichen künstlerischen Intensivierung und Umsetzung.
Bei den Künstlerinnen der Gruppe "Fünfbettzimmer" steht der Mensch im Mittelpunkt ihres jeweiligen künstlerischen Schaffens. Gemeinsam arbeiten sie regelmäßig an Fragestellungen, die den Menschen betreffen um sich dann in einem kreativen Gedankenaustausch wechselseitig zu inspirieren und zu entwickeln.
Die Auswahl der jeweiligen Themen sind Motor und Motivation zugleich, um etwas für sich zu erarbeiten, das dann auch für andere sichtbar- und erfahrbar wird. So kann Kreativität filterlos "überspringen" und wird zum "Schneeballeffekt" unter Gleichgesinnten.
Grundlage jeder gemeinsamen Projektarbeit ist die Suche nach einer thematischen und motivischen Idee. Ausgangspunkt der aktuellen Fragestellung war und ist die Beziehung zwischen Mensch und Raum, welche sich gegenseitig beeinflussen.
So sehr der Raum für den Menschen einen Handlungsrahmen darstellt, so ist auch er selbst sozial konstruiert und lässt Rückschlüsse auf Lebensbedingungen, Tätigkeiten und Einstellungen des ihn nutzenden Menschen zu.
Für das aktuelle Projekt wählte das Künstlerkollektiv den "Discounter" als soziokulturellen Raum.
Der Discounter. Ein Ort der sich inzwischen vom Image als Billigsupermarkt für soziale Randgruppen befreien und in die Mitte der Gesellschaft vordringen konnte, der aber durch seine triste Raumatmosphäre, den Verzicht auf dekorative Elemente und die schlichte Warenpräsentation den Fokus deutlich auf den Konsum legt.
Die Entwicklung zeigt, der Trend ging weg vom Bedienungsladen mit Theke hin zum Selbstbedienungsladen bzw. Discounter. Mittlerweile werden auch Lebensmittel online zum Kauf angeboten.
Dieses vorhandene Spannungsfeld zwischen Kunst und Konsum in Form von Discountern bildet den Ausgangspunkt für eine offene schöpferische Auseinandersetzung. Wobei die Gruppe "Fünfbettzimmer" keine Gesellschaftskritik mit künstlerischen Mitteln betreibt, sondern die Motive im diskursiven Konstrukt der Gruppenarbeit verschiedenen Blickwinkeln unterzieht.
Im ersten Schritt wurden von jeder Künstlerin Fotos von Szenen und Dingen erstellt, die ihnen im Discounter begegneten. Nach dieser empirischen Erkundung wählte die Gruppe fünf repräsentative Motive aus, um eine jeweils eigene Bildfindungsstrategie zu entwickeln und zu spannenden Lösungen zu kommen.
Fünf Künstlerinnen, fünf Ursachen,
fünf Bewegungsgründe, fünf Anstöße und somit
fünf Kurzstatements.
VERNISSAGE
Samstag, 16. September 2017, von 17:00 – 20:00 UhrEINFÜHRUNG Wolfgang Sternkopf | Künstler, Autor, Dozent, Kulturgeragoge
Die Künstlerinnen sind anwesend.
AUSSTELLUNGSZEITRAUM
Samstag, 16. September bis Donnerstag, 5. Oktober 2017